Hallo Mädels, geht es Euch genauso? Irgendwie schrumpft meine Wohnung. Vor allem die Flächen, an denen ich etwas abstellen kann, verschwinden innerhalb von Wochen. Konnte ich vor ein paar Wochen noch ganz bequem meine Handtasche auf der kleinen Kommode im Flur abstellen, so stehen dort seit einiger Zeit ein paar Fotos. Neben meiner Flamingoblume, die sich dort immer mehr Platz verschafft, ist jetzt überhaupt kein Platz mehr. Also landet meine Handtasche auf dem Boden, neben den Schuhen und ich beginne zu überlegen, ob ich vielleicht zu viel Zeug in der Wohnung habe. Es wird also wohl Zeit, etwas davon loszuwerden. Aber wie macht man das? Wie entscheidet man, wovon man sich trennen sollte und was bleiben darf?
Spark Joy
Die Aufräumexpertin Marie Kondo ist ziemlich erfolgreich damit, den Menschen genau das beizubringen, was ich jetzt brauche. Nicht nur, dass man bei ihr lernen kann, wie man eine T-Shirts, Jeans und Unterwäsche so zusammenfaltet, dass sie alle gleichgroß sind. Sie lehrt auch einen ganz einfachen Grundsatz. Nach ihrer Methode reicht es aus sich eine einzige Frage zu stellen. Does it spark joy? Auf Deutsch stellt man sich also die Frage, ob die Freude nur so sprüht, wenn das Teil in der Hand hält. Nur dann, also wenn man sich vor Freude kaum noch halten kann, darf das Ding, um das es geht, bleiben. Ansonsten muss es raus. Die Idee ist ja grundsätzlich nicht schlecht, aber eine, oder zwei Sachen bleiben dabei ein wenig auf der Strecke. Dinge sind nicht nur dazu da uns glücklich zu machen.
Glücklich sein
Wenn die Freude funkelt, dann ist natürlich der Idealzustand erreicht. Allerdings funkelt es beispielsweise bei meiner Küchenmaschine garnicht. Trotzdem war das Teil erstens teuer und ist zweitens praktisch. Ich koche fast jeden Tag, backe aber nur zwei-, oder dreimal pro Jahr. Trotzdem steht das Teil in meinem Küchenkasten und wartet auf diese beiden Einsätze. Auch wenn ich nicht gerne backe und meine Augen nicht funkeln, wenn ich daran denke, wäre es noch schlimmer, wenn ich den Mixer selbst halten müsste. Die Maschine rührt geduldig stundenlang und ich habe beide Hände frei um Eier zu teilen und Mehl zu wiegen. Ohne die Küchenmaschine würde es viel länger dauern. Auch wenn mich das Ding nicht glücklich macht, ist es verdammt praktisch und muss bleiben.
Pflicht
Andere Dinge braucht man nun mal. So habe ich meine Kontoauszüge, meine Versicherungsunterlagen und meine Dokumente in einem eigenen Schrank. Auch daran gibt es wenig, was mich fröhlich stimmt. Besser, wenn ich die Versicherungen nicht brauche, auch wenn sie teuer sind. Mein Kontoauszug bringt mich eher zum Weinen, als zum Lachen und auf vielen meiner Dokumente steht ganz klar, dass ich keine 18 mehr bin. Aber mich davon zu trennen steht nicht zur Diskussion. Ich wende Marie Kondos Regel also nur dann an, wenn ich mir ohnehin schon fast sicher bin, dass ich mich von dem fraglichen Ding trennen möchte. Zu viel Zeug in der Wohnung ist nicht nur dann ein Problem, wenn ein Umzugsunternehmen den Aufwand schätzt. Es ist auch im Alltag problematisch. Meine Handtasche und der fehlende Platz dafür sind gute Beispiele für Folgeprobleme.
Ausmisten
Aber natürlich besitze ich auch Dinge, die ich absolut nicht brauche. Dinge, an denen ich auch nicht unbedingt hänge. Allerdings bedeutet das Loslassen und Weggeben dieser Dinge, dass ich mir eingestehen muss, einen Fehler gemacht zu haben. Als ich mich wieder einmal hinreissen ließ, ein nutzloses Ding anzuschaffen, das als Staubfänger auf meiner Kommode darauf wartet, dass ich meinen Fehler endlich zugeben. Besser wäre es also, schon beim Kauf anzusetzen. Aber nachdem ich nun mal schon zu viel Zeug in der Wohnung habe, nützt mir diese Erkenntnis nichts mehr. Übrigend wäre die Methode von Marie Kondo beim Kaufen nicht sehr zielführend. Schließlich sprüht im Laden ja die Freude. Erst daheim merkt man, dass man eigentlich etwas gekauft hat, das man nicht braucht. Wie aber startet man das große Ausmisten?
Bauch, oder Kopf
Habt Ihr gewußt, dass wir im Bauch mehr Nervenzellen haben, als ein Hund im Kopf. Manche Forscher sind sich völlig sicher, dass wir mit dem Darm ein zweites Gehirn haben. Entscheidungen lassen sich also wohl auch ganz gut und überlegt aus dem Bauch treffen. Für das Loswerden von Dingen muss ich den Stolz überwinden und eine falsche Kaufentscheidung eingestehen. Als nächstes muss ich mir selbst ein klares Ziel setzen. Ich habe zu viel Zeug in der Wohnung. Aber wieviel ist genau richtig? Mein Problem ist in erster Linie Deko. Ich liebe die putzigen kleine Figuren und die anderen süßen Dinge. Mein Ziel ist es, die Menge zu halbieren. Dazu möchte ich mich aber nicht von allem trennen. Ich teile meine Dekoration einfach in mehrerer Teile und verstaue einen Teil im Keller. Wenn ich mich an den anderen Dingen sattgesehen habe, kann ich sie einfach austauschen. Trotzdem müssen ein paar Dinge weg. Aber wohin?
Entsorgung
Natürlich kann ich sie einfach in den Müll werfen. Das ist allerdings aus Sicht der Umwelt die schlechteste Variante. Stattdessen würde ich sie gerne einen sinnvollen Zweck zuführen. Einen Teil kann ich verschenken. Das wertet sie nochmal auf, weil sie eben ein Geschenk werden und sorgt für einen sinnvollen Einsatz. Den Rest muss ich aber irgendwie anders loswerden. In meinem Fall habe ich mich entschieden sie günstig zu verkaufen. Ich setze sie über ebay Kleinanzeigen ins Internet. Dabei lege ich den Preis bei 1-2 Euro fest. Damit stelle ich sicher, dass sie dem Käufer auch etwas wert sind, es aber keinen Grund gibt, sie nicht zu kaufen. Aber natürlich kann man beispielsweise auch einen Stand am Flohmarkt mieten, oder sie in einen 2nd-Hand-Laden bringen.
Mehr Raum
Hat man alles, was man nicht braucht, bzw. was einfach zuviel war, entfernt, dann bleibt erfreudlich viel Platz. Aus dem Messie-Look meiner Kommode wird wieder ein aufgeräumter Bereich mit Ordnung und ausreichend Platz, um mal kurz etwas abzulegen. Auch beim Putzen spart Ihr damit richtig viel Zeit. Ich kann also nur dringend empfehlen zu viel Zeug in der Wohnung loszuwerden. In Zukunft werde ich mich übrigens an einen neue Regel halten. Es kommt nur dann ein neues Ding ins Haus, wenn mindestens ein altes Teil rauskommt. Damit sollte meine Wohnung auf Dauer ordentlich und nicht überladen bleiben. Wünscht mir Glück!